2. Dezember 2024.
Ich bin heute um halb 10 aufgewacht. Auf dem Teppich im Warmen zu schlafen ist ein Luxus im Vergleich zum Übernachten im Auto. Ich habe einen Traum gehabt.
Ich bin in die Baggi in Hannover feiern gegangen, weil ich mich dort mit Jule treffen wollte.
Jule geht gerade aus dem Club mit einem um die zehn Jahre älteren Mann heraus. Ich spüre Traurigkeit in mir. Lasse die beiden weggehen.
Ich stelle mich an der Kasse an und will den Eintritt bezahlen. Ich hole aus der hinteren Tasche Bargeld heraus. Es sind viele Scheine da. Sogar ein 800-Euro-Schein. Ich bekomme Angst, dass es geklaut werden könnte.
Ein junger Mann schmiegt sich von hinten an mich ran.
"Ey, was machst du?", drehe ich mich um und sage zu ihm.
Er fand mich nur süß. Er wollte keinen Stress.
Im Club bin ich auf die Toilette, um das Geld zu verstecken. Ich gehe in eine Kabine hinein, hole eine Tüte mit Brötchen aus dem Rucksack heraus und platziere sie in der Kloschüssel. Ich spüle und schaue, ob die Tüte wasserdurchlässig ist. Sie ist es... Einige Brötchen sind jetzt nass und unbrauchbar. Der Traum ist vorbei.
Ich habe mich von der Ultralight-Trekking-Community inspirieren lassen und zwar wie sie Schlafsack im Rucksack lagern. Um Gewicht zu sparen, lassen sie den Kompressionsbeutel des Schlafsacks weg und stopfen den Schlafsack direkt in den Rucksack hinein. Neben der Gewichtseinsparung durch das Weglassen des Beutels, nutzen sie auf diese Weise am effektivsten den Stauraum im Rucksack aus - es gibt also mehr Platz im Rucksack, wenn wir den Schlafsack in den Rucksack reinstopfen, statt ihn im Kompressionsbeutel hineinzutun. Es gibt noch einen dritten, entscheidenden Vorteil: Das Einpacken des Schlafsystems geht deutlich schneller, denn der Schlafsack muss nicht gefaltet und dann in den Kompressionsbeutel reingetan werden. So können wir die Zeit zum Einpacken des Schlafsystems um bis zu 90% reduzieren! Das ist enorm hilfreich, wenn ich schnell - aus welchen Gründen auch immer - vom Schlafplatz verschwinden muss.
Diese Vorgehensweise mit dem Schlafsack habe ich natürlich auf für mich übernommen, wenn ich den Schlafsack im Rucksack mitnehme. Ich habe mir allerdings gedacht, noch einen Schritt weiterzugehen. Bis jetzt nutze ich die US-Army-Faltmethode zum Falten und Lagern der Kleidung im Rucksack. Und hier ist die Idee: Ich könnte die Ultralight-Trekker-Methode nicht nur auf den Schlafsack anwenden, sondern auch auf die Kleidung im Rucksack. Statt also die Kleidung zu falten, stopfe ich sie einfach in den Rucksack und bekomme all die oben genannten Vorteile, nämlich: Platz- und Zeitersparnis. Da ich Merinowolle trage, ist die Kleidung nicht so knitteranfällig wie Baumwolle und eignet sich daher gut für diese Methode. Das probiere ich mal aus.
Ich habe aus Neugier versucht einen Zahnarzttermin zu bekommen, um zu schauen, ob das Putzen der Zähne ohne Zahnpasta und Zahnbürste eine negative Auswirkung auf die Zähne gehabt hat. Bei fünf Zahnärzten habe ich in Hildesheim angerufen und bei keinem konnte ich einen Termin bekommen. "Sind Sie gesetzlich oder privat versichert?", habe ich drei mal die Frage gestellt bekommen. "Sie nehmen keine neuen Patienten auf", haben alle fünf Zahnarztpraxen gesagt. Und da frage ich mich: Was bringt mir eine gesetzliche Krankenversicherung mit horrenden monatlichen Gebühren, wenn ich die Krankenversicherung nicht mal richtig nutzen kann? Das hat mich nochmal bestärkt, sie abzumelden und mich international krankenversichern zu lassen.
Es sind warme 7 Grad Celsius draußen. Ich bin barfuß zum Jobschmiede-Workshop unterwegs. 7 Grad fühlen sich so warm an. Letztes Jahr, am 18. November 2023 als ich bei 7 Grad barfuß war, war es dagegen nicht so angenehm.
Es ist sehr erstaunlich, wie anpassungsfähig der menschliche Organismus ist, wenn wir ihn sich anpassen lassen. Heutzutage packen wir uns im Winter dick ein, ohne dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich an die kalten Temperaturen richtig anzupassen. Deshalb können so viele Menschen nicht bei 7 Grad barfuß laufen, weil der Körper verlernt hat, sich an die kalte Temperatur anzupassen. Ich denke da immer an die Wildtiere, die weder im Sommer noch im Winter Kleidung tragen müssen. Selbst der Hund eines Spaziergängers, den ich gerade aus dem Busfenster gesehen habe, trägt kein einziges Kleidungsstück. Tiere sind in dieser Hinsicht große Vorbilder für mich. Wer weiß? Vielleicht werde ich eines Tages dazu auch in der Lage sein?
Beim heutigen Workshop habe ich über den deutschen Arbeitsvertrag sehr viel gelernt. Ich weiß zwar nicht, ob ich jemals einen Arbeitsvertrag zu Gesicht bekomme, aber, wenn das passiert, dann weiß ich jetzt, was dort drin stehen muss und was kann.
Ich bin kurz in den Leguano-Barfußladen rein, um zu fragen, ob sie warme Einlegesohlen für Leguano Classics haben. Sie verkaufen keine Einlegesohlen, seil sie die Wirkung des Barfußschuhs zerstören und sie würden nicht in den Barfußschuh passen. Aber er hat mir einen Tipp gegeben, die Einlegesohlen einfach zuzuschneiden.
Danach habe ich mich im Café hingesetzt und eine heiße Schokolade getrunken.
Ich merke, dass ich etwas verwahrlose. Ich fange an, nicht so frisch zu riechen. Wenn ich von der Gesellschaft isoliert wäre, hätte ich kein Problem damit, aber leider interagiere nun mal mit Menschen. Daher werde ich heute die Kleidung frisch machen, also mit Waschmittel mal wieder waschen und den Körper mit Wasser reinigen (außer den Haaren). Ich finde, ich fange eher an zu riechen, wenn ich mich zu warm anziehe. Dann schwitze ich. Der Schweiß kann schlechter trocknen, wenn ich den Körper nicht richtig lüfte, also mich nicht ausziehe und eben zu viel Zeit drin verbringe. Wenn ich barfuß laufe, fangen die Füße ja nie an zu riechen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die gleiche Regel auch für den Rest des Körpers gilt. Der Mensch fängt an zu stinken, nicht, weil es von der Evolution so vorgesehen ist, sondern weil er Kleidung trägt!
Ich habe mir schon mal am 17. August 2023 vorgenommen, mich nicht zu warm anzuziehen. Bei den Füßen habe ich diese Idee umgesetzt. Beim Rest des Körpers eher nicht. Das werde ich ändern und mich regelmäßiger zum Lüften und zum Trainieren der Temperatur-Anpassungsfähigkeit ausziehen. Wenn es zu kalt wird, ist das erste was ich tun sollte, nicht sich anzuziehen, sondern sich zu bewegen!
Heute Nacht werde ich den zweiten Versuch starten, im Auto zu schlafen. Diesmal sollte es funktionieren, da ich jetzt einen guten Schlafsack habe. Ich sag dir schon mal: Bis morgen!
Ich bin heute dankbar: