1. April 2024.
Sehr lange, bis 11 Uhr geschlafen. Die Rötungen am Haaransatz und Gesicht sind zum Glück wieder weg.
Mama kam um 12 von ihrem Freund zurück. Mit guter Laune hingefahren, mit trauriger Laune zurückgekommen. Ihre Beziehung ist wie meine Beziehung zum Dax Club - eine Hassliebe. In der Fantasie fühlt sich das gut an, hinzugehen, und auch dort zu sein, ist ganz in Ordnung, und das Tanzen macht Spaß. Aber sobald ich da weg bin, stelle ich fest, die ganze Nacht wach zu bleiben, zu rauchen und zwanghaft zu versuchen, heiße Bräute kennenzulernen, tut mir nicht gut.
Ich habe geduscht, weil ich das nach dem Feiern noch nicht gemacht habe. Meine Nägel geschnitten und dabei auf die Idee gekommen, die vorinstallierte Stickies-App auf dem Macbook zu benutzen, wenn ich die Notion-App losgeworden bin. Dort habe ich immer Notizen gemacht oder To-do-Listen erstellt. Diese kann ich dann einfach in der Stickies-App machen. Dort habe ich Stickies "Notizen", "Langfristige To-Do’s", "heutige To-Do’s", "Ungelöste Probleme der Physik", "Ich bin …"-Affirmationen und in groß "Ab 18 Uhr nicht mehr essen"-Affirmation erstellt.
Die letzte Notiz erscheint in groß, damit ich es gut sehen kann, wenn ich Notizen erstelle.
Ich habe gelernt, dass es nicht klug ist, viele Gewohnheitsänderungen auf einmal vorzunehmen. Daher werde ich mir lieber eine herauspicken und mich komplett auf diese Gewohnheitsänderung konzentrieren. Diese Notiz wird mir dabei helfen, die neue Gewohnheit immer wieder in den Kopf zu rufen und niemals zu vergessen.
"Ab 18 Uhr nicht mehr essen". Ich habe es schon einmal eine Zeit lang versucht und irgendwann wieder damit aufgehört. Das will ich nicht mehr. Zu spät essen tut weder psychisch noch körperlich gut. Kein Wunder, denn ich weiß ganz genau, dass das Verdauungssystem einem Biorhythmus unterliegt. Am Abend ist die Verdauung weniger aktiv als am Morgen. Nach meiner schnellen Recherche sollte man spätestens drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen essen. Unter der Annahme, dass mein Laptop um 22 Uhr ausgeht und ich bereit zum Schlafen bin, sollte ich daher spätestens um 18 Uhr aufhören zu essen. Deshalb habe ich 18 Uhr gewählt. Und da die Verdauung abends weniger aktiv ist, macht es wenig Sinn, viel am Abend zu essen. Ich sollte also lieber früher am Tag essen. Aber zuerst konzentriere ich mich auf die Regel, nicht ab 18 Uhr zu essen.
Ich habe eine E-Mail aus Australien bekommen von Marc. Er hat mein neues Physikbuch gelesen und hat mich sogar mit Sascha angesprochen, weil er meine Biografie gelesen hat und wusste, dass ich es sehr mag, Sascha genannt zu werden. Er hat mir konstruktive Kritik zu meinem englischen Physikbuch geschrieben. Ich habe mich sehr darüber gefreut, weil ich damit das Buch hochwertiger mache und gleichzeitig dazu lerne. Ich kann beispielsweise nicht den Unterschied zwischen "deflection" und "displacement", und das habe ich im Buch falsch verwendet. Dank Marc kenne ich den Unterschied jetzt. Er hat mir auch etwas aus seinem Leben erzählt. Ich habe ihm darauf Folgendes geantwortet, was mich selbst nochmal bestärkt hat, MEINEN Weg zu gehen:
"Zu deinem Studienneustart in Australien: Du bist nicht allein. In meinem Bekanntenkreis kenne ich auch einige, die einen Neustart versucht haben (z.B. Physik B. Sc. fertig studiert, daran gezweifelt und dann mit Mathematik B. Sc. neu angefangen). Die Gesellschaft erwartet von uns, dass wir perfekt sind, die Schule / das Studium in der Regelstudienzeit abschließen und dann ins Berufsleben einsteigen. Diese Erwartungshaltung der Gesellschaft, die durch Familie, Freunde und Bekannte noch verstärkt wird, setzt einen sehr unter Druck (das kenne ich aus meinem eigenen Leben sehr gut). Hauptsache, DU bist mit deiner Entscheidung zufrieden. Und deine Frau scheint dich dabei auch zu unterstützen.
Es klingt zwar nicht-physikalisch, aber: Mach das, was DEIN Herz für richtig hält."
Dann habe ich noch Oma Galja eine Nachricht auf Instagram (meinem Fake-Account) geantwortet. Ich bin mit ihr regelmäßig in Kontakt, im Gegensatz zu Dima oder Onkel Sascha. Galja, ist meine allerliebste Oma. Sie ist mein Vorbild, was das Alter angeht: Wenn ich in ihrem Alter von 75 Jahren bin (sie ist 1949 geboren), werde ich auch so wie sie sportlich sein und auf meine Gesundheit achten. Sie geht regelmäßig schwimmen, macht Checks beim Arzt und nimmt jeden Schmerz im Körper ernst und lässt es selbst oder durch den Arzt behandeln. So bleibt sie körperlich und geistig gesund. Ich muntere sie dazu gern auf. Im Gegensatz zu vielen alten Menschen hier in Deutschland, die in ihrem Alter im Altenheim landen, sich nicht bewegen können oder gar selbst essen können, hat sich Galja immer Zeit für ihre Gesundheit genommen. Und dafür wurde sie mit einem körperlich und geistig gesunden Körper belohnt.
Beim Zusammenfalten meines T-Shirts ist mir aufgefallen, dass ich es nicht so platzsparend und unordentlich zusammenfalte. Ich habe mir deswegen ein paar Gedanken darüber gemacht und Falttechniken für meine Kleidung beigebracht und werde sie hoffentlich durch regelmäßiges Zusammenfalten der Kleidung merken.
Meine Familie ist zum Grillen um 16 Uhr beisammen gekommen. Wir hatten eine schöne Zeit miteinander verbracht und viel über Minimalismus geredet. Mein Schwager hat gestern angefangen, das Buch über Minimalismus von Marie Kondo zu lesen und war erstaunt, dass er und ich uns quasi zur gleichen Zeit über Falttechniken lernen. Meine Schwester hat TikTok, das sie immer benutzt hat, und andere Apps gelöscht.
Ich merke gerade, wie auch meine Schwester und ihr Mann anfangen, sich mehr über Minimalismus zu interessieren.
Bis halb acht waren wir zusammen. Natürlich haben meine Schwestern und Mama, so wie üblich, aufs Handy geschaut, aber ich merke die Veränderungen. Die Handyzeit während der Familienzeit wird seltener. Ich bin sehr begeistert und froh darüber.
Mein Schwager hat mir aus dem Buch von Marie Kondo erzählt, dass sie empfiehlt, jedes einzelne Kleidungsstück durchzugehen, im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz zu legen und sich zu fragen, liebe ich sie?
Ich finde diese Methode, auch wenn sie etwas esoterisch ist, viel effektiver als das Kleidungsstück einfach so vor sich zu halten und sich dann zu fragen. Und wichtig ist dabei, sich zu fragen, nicht ob man es mag, sondern ob man es LIEBT. Die Methode, die Sachen ans Herz zu legen, fand ich genial.
Wenn ich meine Pullover ans Herz legen würde, würde ich sie leider zwar akzeptieren, vielleicht auch ein bisschen mögen, aber nicht lieben. Glücklicherweise habe ich vor einigen Tagen mir neue Pullover aus Merinowolle bestellt und hoffe sehr, dass ich sie lieben werde.
Bei meiner billigen Jogginghose aus Baumwolle, die fuselt, ist es ähnlich. Sie ist mega bequem, aber sie trocknet so langsam und fuselt von innen. Das Fuseln nervt mich total. Ich habe sie ans Herz gelegt und habe keine Liebe gespürt.
Ich bin um 19:47 nach Hause zurückgefahren. Ich fand unser heutiges Treffen richtig schön. Es hat mir gute Laune gebracht.
Zu Hause war niemand da.
Mir ist im Badezimmer aufgefallen, dass mein Mikrofaserhandtuch nicht mehr anfängt zu riechen, obwohl ich es schon seit Wochen nicht gewaschen habe, aber trotzdem regelmäßig nutze. Wahrscheinlich hat sich etwas an meinem Hautmikrobiom verändert.
Learnings:
Upgrades: