15. März 2024.
Der Tag begann um 9 Uhr, als ich aufwachte und allein frühstückte. Mir wurde bewusst, wie sehr mir der Kontakt zu meiner Mutter psychisch zusetzte. Jedes Mal, wenn ich bei ihr war, fühlte ich mich schlechter als in Hannover. Ihre emotionalen Schwankungen belasteten mich, und als ich sie nach ihren inneren Problemen fragte, reagierte sie patzig und dramatisch, als würde sie eine Rolle in einem Theaterstück spielen.
Um dem zu entgehen, frühstückte ich lieber alleine, damit sie mir nicht die Schuld für ihre Zeitprobleme geben konnte. Ich dachte an die Ratschläge aus Büchern über Persönlichkeitsentwicklung, die davor warnen, Abstand zu solchen Menschen zu halten, aber sie ist meine Mutter, und ich konnte das nicht einfach tun.
Ein Cover auf der Webseite der Deutschen Bahn erregte meine Aufmerksamkeit: Eine junge Frau sprang aus einem Zug in die Arme eines Mannes. Ach... ich will auch so eine Frau.
Ich hätte am liebsten den Bus um 10:18 Uhr genommen, aber ausgerechnet zu dieser Zeit fuhr kein Bus. Ich wusste, dass sie mir eine E-Mail mit einer Entschuldigung schicken würde, und hoffte, dass sie mich bis zum Geburtstag meiner Schwester in Ruhe lässt. In mir brodelte Wut, während die Sonnenstrahlen auf dem Balkon mir Kraft gaben.
Plötzlich kommt "Wollen wir zusammen frühstücken?" in einem beruhigten Zustand von ihr.
"Nein, danke, ich habe schon gegessen. Ich möchte bitte, meine Ruhe haben", habe ich geantwortet als ich auf dem Balkon saß. Ich war so wütend auf sie.
"Ich kann euch nicht sehen, ich fahre weg", antwortete sie darauf.
Ich wusste ganz genau, dass diese Aussage nicht stimmt und man muss die emotionale Ebene dahinter lesen. Aber darauf habe ich jetzt keine Lust.
Mama kam erneut vorbei und bot mir Kaffee an. Ich lehnte ab. Immer noch wütend. Sie entschuldigte sich. Ich antwortete kühl, war aber immer noch etwas verärgert. Plötzlich brach die Sonne durch die Wolken und blendete mich, sodass ich nichts auf dem Laptop-Bildschirm erkennen konnte.
Bevor ich nach Hause weggefahren bin, hatten wir uns versöhnt. Sie erklärte, dass ihr Verhalten mit dem Tod ihres Vaters, der heute vor 9 Jahren stattfand, zusammenhing.
Sie packte mir Lebensmittel ein, die ich nicht ablehnen konnte, da ich wusste, dass sie sonst enttäuscht wäre und ich im Rahmen meines Cash-Stuffing-Experiments nichts gegen Geldgeschenke hatte.
Um 11:37 Uhr nahm ich den Zug nach Hannover, während ich an einer Grundlagenlektion über Magnetfelder arbeitete. Danach ging ich in die Bibliothek und trank einen Kaffee.
Um 15:30 Uhr besuchte ich HanoMacke für einen weiteren Kaffee, bevor ich nach Hause ging.
Zu Hause angekommen, war niemand da. Ich aß kurz Bio Chili Sin Carne aus der Dose und arbeitete an meinen Physikartikeln weiter. Ich überlegte, wieder in die Bibliothek zu fahren, da ich dort am produktivsten war, aber der Regen hielt mich davon ab.
Als der Regen nachließ, ging ich in die Stadt, hörte Straßenmusik und sprach eine Frau an, die jedoch glücklich vergeben war. Bald darauf begann es wieder zu regnen, und ich suchte Unterschlupf im Hugendubel, wo ich das erste Kapitel des Buches "IKIGAI" las.