17. Februar 2024. Ich bin um10 Uhr aufgewacht und habe mir - denkend an Gesa - einen runtergeholt.
Als ich eine Tagebuchaufnahme machte, bemerkte ich erneut, wie das gestrige, laute Kommunizieren im Club, am nächsten Tag meine Stimme klar und tief macht.
Ich schaffte es noch rechtzeitig, die S3 nach Hildesheim zu bekommen.
Nach zwanzig Minuten Spaziergang durch Hildesheim, während ich kurz ein paar Sonnenstrahlen einfangen konnte, nahm ich um 11:40 die Linie 24, den Bus nach Borsum.
In Borsum waren viele Autos und eine riesige Schlange in der Nähe der St. Martinus Kirche, hauptsächlich bestehend aus Frauen und Kindern. Es war erstaunlich, wie viele Menschen gleichzeitig in Borsum sein konnten. Später erfuhr ich, dass es sich um einen Kleiderbasar für Baby- und Kinderausstattung, Spielwaren sowie modische Bekleidung für Jugendliche und Frauen handelte.
Ich holte meinen Laptop heraus und schaute mir auf YouTube ein Video mit dem Titel „Süchtig nach Dopamin“ von ARTE an, während ich Sandwiches und Toast mit Marmelade aß.
Obwohl ich meine Handysucht bereits überwunden habe und kein Fernsehen schaue, ist die YouTube-Sucht nach wie vor präsent. Für mich hat YouTube die Rolle des Fernsehprogramms übernommen. Ich bin also gewissermaßen auf eine andere Weise fernsehsüchtig, wenn auch nicht mehr so extrem wie früher, nachdem ich die Videovorschläge auf der Homepage deaktiviert habe. Dennoch gelingt es mir immer, etwas zu finden, das ich auf YouTube in die Suche eingeben kann, um es mir in Dauerschleife anzuschauen. Auch die Abonnements zeigen mir die neuesten Videos an.
Es gibt so viele unbemerkte Süchte, und mir war nicht bewusst, wie stark mich YouTube vom Wesentlichen ablenkt. Daher beschloss ich, einen Schritt weiterzugehen und alle Kanäle zu deabonnieren. Das sollte mir helfen, zumindest keine Videos von abonnierten Kanälen mehr anzusehen.
Ich muss mir außerdem abgewöhnen, die YouTube-Suche zu nutzen. Wenn ich Informationen benötige, kann ich sie schneller und ohne den Unterhaltungsfaktor, der meinen Dopaminspiegel beeinflusst, über Google suchen. Die Suchtgefahr durch Googeln ist geringer als durch YouTube, das mich oft dazu verleitet, Videos während des Essens anzusehen. Diese schlechte Gewohnheit zeigt sich zum Beispiel in den Fettflecken auf der Tastatur oder dem Stück Gurke, das heute darauf gefallen ist. Diese Gründe bestärken mich, YouTube loszuwerden und mein Essen ohne Videos zu genießen.
Der Schritt, YouTube aufzugeben, ist auch damit verbunden, dass ich selbst durch Adblocker Werbung vermeide. Ich will nicht mein Geld mit dem verdienen, was ich selbst vermeide, nämlich mit YouTube-Werbung und Werbung generell.
Um 14 Uhr hatte ich meine Kleidung vom Feiern gewaschen und mich mit Duschgel und Shampoo geduscht, da ich und meine Kleidung stark nach Rauch gestunken hatten. Beim Putzen der Nase kam schwarzer Dreck heraus, der durch das Einatmen und Auspusten des Zigarettenrauchs entstanden war.
Danach las ich das Buch "The Digital Nomad Handbook" von Lonely Planet zu Ende.
Der Schritt, als Digitalnomade zu leben, bringt viele "Was, wenn"-Fragen mit sich. Zum Beispiel:
"Was, wenn ich meine Familie nicht so oft sehe?" Hier könnte Videotelefonie helfen, und Besuche sind ebenfalls möglich.
Ein weiteres Bedenken könnte sein: "Was, wenn ich nicht genug Geld habe?" In diesem Fall ist es wichtig, ein finanzielles Polster aufzubauen und verschiedene Einkommensquellen zu entwickeln.
Für jedes Bedenken gibt es eine Lösung.
Um als digitaler Nomade arbeiten zu können, benötigt man einen geeigneten Job oder mehrere Jobs, die es ermöglichen, das Geld von einem Laptop aus zu verdienen. Berufe wie Softwareentwickler, Webdesigner, Reiseblogger oder Freelance-Autor sind dafür geeignet. Diese Voraussetzungen erfülle ich bereits.
Als Anfänger-Nomade sollte ich einen Ort wählen, der eine gute Infrastruktur und niedrige Lebenshaltungskosten bietet, wo ich mich weniger anpassen muss. Eine schnelle Internetverbindung ist ebenfalls wichtig. Ein geeignetes Land für das digitale Nomadentum sollte folgende fünf Punkte erfüllen:
Für kurzfristige Aufenthalte ist Airbnb eine gute Option, während für längere Aufenthalte Mietwohnungen oder Wohngemeinschaften günstiger sind. Auch Housesitting oder Couchsurfing können ein kostenloses Wohnen ermöglichen. Eine Unterkunft mit Küche ist von Vorteil, um Kosten für Essen zu sparen.
Bevor ich abreise, sollte ich einen Plan mit allen anfallenden Kosten erstellen und überlegen, was ich während der Reise unternehmen möchte. Es ist ratsam, die Abreise zu typischen Urlaubszeiten zu vermeiden, um Geld zu sparen. Günstige Abflüge gibt es oft am Samstag oder Dienstag, und es empfiehlt sich, Flüge etwa zwei Monate im Voraus zu buchen. Alternative Flughäfen können ebenfalls günstiger sein.
Gesundheitlich sollte ich mich vor der Abreise abchecken und gegebenenfalls Impfungen vornehmen. Eine Reiseversicherung ist wichtig, und ich sollte mich über die medizinische Versorgung im Reiseland informieren.
Es ist ratsam, keine Schulden zu haben, bevor man das Nomadenleben beginnt. Rücklagen sollten mindestens zwei Monate Lebenshaltungskosten sowie Geld für einen Rückflug und eventuelle medizinische Notfälle abdecken.
Bei der Visa-Thematik ist es wichtig, sich über die Bedingungen zu informieren, da das Arbeiten mit einem Touristenvisum rechtlich problematisch sein kann. Bei der Rückreise sollte ich ebenfalls einen Plan haben, falls ich aus einem Notfall zurückkehren muss.
Wenn ich am Reiseziel ankomme, ist es sinnvoll, über Nacht zu fliegen, um am Morgen anzukommen und höhere Taxi-Gebühren zu vermeiden.
Ich sollte mich mit anderen digitalen Nomaden vernetzen, um Tipps und Unterstützung zu erhalten, und Co-Working-Spaces oder Nomaden-Hubs nutzen.
Eine Bibliothek kann eine kostengünstige Arbeitsmöglichkeit bieten, und es gibt Apps, die kostenloses WLAN im jeweiligen Land anzeigen. Beim Essen sollte ich auf frische Zubereitung achten und Leitungswasser meiden, um Magenprobleme zu vermeiden.
In einigen Ländern kann die Kriminalität hoch sein, daher ist es wichtig, wertvolle Gegenstände im Blick zu behalten und nicht mit viel Bargeld herumzulaufen. Bei einem Wanderausflug sollte ich jemanden informieren und in großen Menschenmengen lieber am Rand laufen.
Empfohlene Reiseziele für digitale Nomaden sind unter anderem Canggu in Bali, Lissabon in Portugal, Ho Chi Minh City in Vietnam, Medellín in Kolumbien, Tiflis in Georgien, Seoul in Südkorea, Buenos Aires in Argentinien, Chiang Mai in Thailand, Budapest in Ungarn, Las Palmas de Gran Canaria, Tallinn in Estland und Playa Del Carmen in Mexiko.
Nach diesem Buch entschied mich "Dopamine Detox" von Thibaut Meurisse zu lesen.