Dritter Versuch, im Auto zu schlafen. Tachogeber defekt. Eltern- und Kindrolle spielen. Welcher Lehrer wäre ich?

4.Dezember 2024.

Bei jedem Versuch, im Winter im Auto zu schlafen, lerne ich dazu. Bei dem gestrigen dritten Versuch habe ich das Problem mit kalten, trockenen Augen gelöst, indem ich die alte Merino Wolle Mütze genommen habe und sie mir über die Augen gezogen habe. Mit dem Buff funktioniert es nicht so gut, weil er zu eng anliegt und zu doll auf den Kopf drückt.

Im Vergleich zum letzten Versuch habe ich Ich diesmal lange Merino Unterhose angezogen. damit die Hände nicht zu kalt werden, weil sie außerhalb des Schlafsacksliegen, habe ich Merino-Handschuhe angezogen.

Und damit es bequemer ist zu liegen, habe ich ein flaches Kissen aus dem Wohnzimmer mit zum Schlafen genommen.

Hat es denn diesmal geklappt, die Nacht im Auto im Winter zu überstehen? Leider nein.

Kurz vor 1:00 Uhr nachts bin ich wieder reingegangen, weil ich wegen der Kälte aufgewacht bin und die von allen Seiten drückende Kälte es unangenehm machte, im Auto weiterzuschlafen.

So sieht die Geschwindigkeitsanzeige manchmal während der Fahrt aus. Der Zeiger bleibt einfach liegen.

Sehr wahrscheinlich und typisch für ältere Modelle ist, dass der Geschwindigkeitssensor, der am Getriebe sitzt, defekt ist. Wenn der undicht ist, kann Motoröl in seine Elektronik reinlaufen und seine Funktionsweise stören.

So ein Geschwindigkeitssensor kostet um die 10 Euro. Diesen zu ersetzen ist allerdings etwas fummelig, weil der tief im Motorraum sitzt. Ich frage mich... muss ich überhaupt wissen, wie schnell ich fahre? Vielleicht entwickelt sich irgendwann ein Gefühl für die Geschwindigkeit bei mir?

Nach dem ich den Geschwindigkeitssensor ganz unten im Motorraum identifiziert habe, bin ich mit dem Bus in die Stadt gefahren, um ein bisschen im Café zu sein und zu lesen.

Ich liebe das Buch von Eckhart Tolle. Im Kapitel "Elternschaft: Rolle oder Funktion?" habe ich mir nochmal bewusst gemacht, wie die Mutter und ich in der Interaktion miteinander ticken und warum mich das unglücklich macht.

Wie die Mutter ihre Rolle weiterspielt, obwohl ich schon längst erwachsen bin: "Ich will, dass du so bist, wie ich das will, weil ich deine Mutter bin und weiß, was für mein Kind am besten ist"

Wie ich die Kind-Rolle weiterspiele, obwohl ich schon längst nicht mehr auf den Schutz und Hilfe der Mutter angewiesen bin: "Meine Mutter soll mich verstehen und mich akzeptieren, so wie ich bin. Ohne Mutters Verständnis und Akzeptanz kann ich nicht wirklich glücklich leben"

Warum sehne ich mich überhaupt so sehr nach der Akzeptanz der Mutter? Brauche ich ihre Akzeptanz wirklich, um zufrieden mit dem Leben zu sein?

Ich habe eine Email vom niedersächsischen Kultusministerium bekommen, ob ich die Bewerbung als Quereinsteiger-Physiklehrer aufrechterhalten will.

Soll ich das? Der Beruf eines Lehrers setzt voraus, dass ich mich in der Nähe der Schule aufhalte. Das Leben als Nomade im Auto wäre damit nicht vereinbar. Als Lehrer zu arbeiten wäre trotzdem eine Erfahrung, die ich noch nie gemacht habe und ich bin stets offen für neue Erfahrungen. Ich habe mich daher entschieden die Bewerbung aufrechtzuerhalten.

Doch was für ein Lehrer wäre ich?

Die Einsichten zu der Mutter-Kind-Beziehung lassen sich auf die Lehrer-Schüler-Beziehung übertragen. Wenn ich als Lehrer arbeiten würde, werde ich ein Lehrer sein, der auf Augenhöhe mit den Schülern ist. Ich werde mit den Schülern (wenn sie 18 sind) in der Pause ab und zu eine Zigarette rauchen, sie mit High-Fives begrüßen und ich werde sicher nicht herumschreien und sie herumkommandieren. Ich werde auch nicht das Zuspätkommen oder unerledigte Hausaufgaben notieren. Ich werde mich als Alexander und nicht als Herr Fufaev vorstellen. Herr Fufaev - das klingt so als würde ich über den Schülern stehen und sie mir gehorchen sollen. Das wäre keine gute Atmosphäre zum Lernen und Lehren. Ich werde nicht die typische Rolle eines Lehrers spielen, wenn ich als Lehrer arbeiten würde. Aus der Zeit als Schüler weiß ich, was einen guten Lehrer ausmacht.

Ich habe am Abend Videos von der militanten Veganerin angeschaut. Wer von sich behauptet erleuchtet zu sein, sollte erstmal ein paar Stunden mit der militanten Veganerin verbringen.

Ihre Argumente bezüglich der veganen Lebensweise haben mich sowas von überzeugt. Ich fühle mich hin und hergerissen. Der Kopf sagt "Lebe vegan!", das Gefühl sagt "Esse Fisch!". Ich werde kein Fleisch von Säugetieren essen, weil ich sie nicht selbst schlachten könnte. Aber einen Fisch könnte ich selbst zerlegen, deshalb werde ich den Fisch essen.

Ich bin heute dankbar:

• Dafür, dass dass die Reparatur des Geschwindigkeitssensors nicht so teuer ist.
• Dafür, dass ich (wieder) mir bewusst gemacht habe, warum die Beziehung zu der Mutter mich unglücklich macht.
• Dafür, dass ich mich von der militanten Veganerin (auf aggressive Weise) überzeugen lassen, keine Tiere aus der Massentierhaltung zu essen.

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