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W+G-Gemeinde: Ein Ort der angstfreien Entfaltung

7. Dezember 2025. Sonntag. 2. Advent.

Heute war ich zum fĂĽnften Mal bei Wort+Geist. Puh, was soll ich sagen? Heute war der Gottesdienst, der mich ein StĂĽck weiter in Richtung Liebe transformiert hat. Es war wieder sehr intensiv. Nachdem ich die Menschen begrĂĽĂźt hatte und sie sich sehr darĂĽber gefreut haben, dass ich bei der Erweckungskonferenz 206 mitmache, gab es eine tief ins Herz eindringende Musik.

Geist Gottes als das Allerheiligste

Ich will erklären, wohin die Musik in mir durchgedrungen ist. Ich habe nämlich ein anschauliches Bild für Geist, Seele und Körper bekommen, das mit dem Tempel der Israeliten verdeutlicht werden kann.

Bei den meisten Menschen sind Schaubrote, Leuchter und Räucheraltar nicht auf das Allerheiligste ausgerichtet und „machen ihr eigenes Ding“. Der Verstand sagt das eine, die Gefühle etwas anderes, der Wille entscheidet sich willkürlich für die eine oder die andere Seite. Wir irren umher.

Erst wenn alle drei auf das Allerheiligste ausgerichtet sind, bekommen wir eine klare Richtung im Leben. Wir begeben uns auf den Gottespfad, und alles in unserem Leben, alles, was wir tun, steht im Einklang mit dem Willen Gottes.

Raum, in dem ich mich angstfrei entfalten kann

Nun zurück zu dem, wohin die Musik eingedrungen ist: Direkt ins Allerheiligste in mir. Der Verstand sagte mir nicht "Du sollst dich nicht so verhalten", und die Gefühle waren von Freude durchdrungen, denn ich fühlte Gott in mir. Ich verspürte während des Lobpreises wieder dieses Kribbeln im gesamten Körper. Es überwältigte mich. Ich falle mit dem Angesicht auf den Boden, weil die Herrlichkeit Gottes mich bis ins Körperliche ergreift. Die Unterarme und Hände werden taub, es kribbelt überall.

Keine Ahnung, wie lange dieser Moment gedauert hat, aber als ich mein Gesicht wieder anhebe, auf den Knien sitzend, sitzen alle schon auf den Stühlen und Ulrich ist bereits im Vortrag. Ich blicke mich um, als wäre ich gerade aus einem Traum aufgewacht, richte mich auf und setze mich auf einen freien Stuhl.

"Hier ist ein Raum, in dem wir uns frei entfalten können." sagt Ulrich.

Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich blicke zur Decke, fasse mein Herz und Freudentränen tröpfeln mir in den Schoß.

Ja, das ist die erste Gemeinde, in der ich all meine Ängste komplett loslassen kann, denn hier fühle ich mich so frei. Ich weiß, dass ich hier nicht beurteilt werde, nicht seltsam angeguckt werde und zu nichts gezwungen werde. Hier verspüre ich auch keinen Druck, mich zu etwas bekennen zu müssen. Ich möchte damit nicht sagen, dass ich in anderen Gemeinden unter Druck gesetzt werde – es ist lediglich ein subjektives Gefühl in mir, das auftritt, wenn ich Gespräche mit Gemeindemitgliedern führe.

Natürlich kommt die Menschenfurcht unbemerkt immer wieder hoch, aber mit dem Wissen, dass sie hier komplett fehl am Platz ist, kann ich sie leicht wieder loslassen. Sobald sie verschwindet, umarme ich. Ohne sie kreise ich beim Tanzen, ohne sie schaue ich den Menschen tief in die Augen und sehe die Schönheit in jedem Gesicht. Ohne sie lege ich meinen Kopf auf die Schulter meines Sitznachbarn.

Wie Gott reden

Dieses Erfülltsein mit dem Geist kam am Anfang der Predigt immer wieder, allein durch die Worte von Ulrich. Wahrlich, sie kamen direkt von Gott durch ihn. Er hatte keine PowerPoint, keine vorbereitete Rede – jedes Wort kam frei aus dem Geist heraus. Kein Wunder, dass ich die Macht des Wortes Gottes immer wieder spürte und in Freudentränen ausbrach.

"Lass uns reden wie Gott redet." hörte ich, und dieser Satz blieb bei mir hängen.

Gott ist pure Liebe. Lasst uns also unsere Worte voller Liebe sein!

Heute ist mir stark bewusst geworden, wie heilend und lebensverändernd das Wort sein kann, wenn es direkt aus dem Geist Gottes kommt – aus dem Allerheiligsten unseres Tempels.

Die Gemeinde ist die Braut Gottes

Aus der Predigt nahm ich eine weitere Sache mit, und zwar, wie ich mir die Gemeinde vorstellen kann.

In der jüdischen Tradition zur Zeit Jesu ist es so, dass der Vater die Braut für den Sohn aussucht. Er macht sich auf den Weg oder schickt einen seiner Diener, um für den Sohn die schönste, passende Braut zu finden. Wenn er sie gefunden hat, wird ein Festmahl veranstaltet, bei dem der potenziellen Braut ein Kelch gereicht wird. Wenn sie daraus trinkt, ist das ein Ja – sie stimmt zu, die Braut zu sein. Jetzt verstehe ich auch das letzte Abendmahl, bei dem Jesus seinen Jüngern den Kelch zum Trinken reicht.

Der Bräutigam macht der Braut dann das kostbarste Geschenk, das er zu bieten hat, bevor er sie heiratet – typischerweise vergehen bis zur Heirat noch 1-2 Jahre. Und dann kommt der Bräutigam zu seiner Braut zurück (die Wiederkunft Christi) und heiratet sie.

Und so ist es mit uns jetzt: Wir, die Gemeinde, sind die potenzielle Braut für den Sohn, Jesus Christus. Gott sucht die Braut für den Sohn aus – Gott sucht also die einzelnen Glieder der Gemeinde, die zusammen die Braut bilden werden. Ob wir die Einladung Gottes annehmen, bleibt uns überlassen. Dafür müssen wir natürlich für die Heirat offen sein. Wenn wir uns entscheiden, den Kelch zu trinken – unser Leben also komplett auf Jesus Christus auszurichten – dann dürfen wir uns als zukünftige Braut freuen, denn die Hochzeit mit Christus steht bevor. Und solange wir auf die Hochzeit warten, auf das Kommen Christi, haben wir ein kostbares Geschenk: den Heiligen Geist. Das ist der Geist Gottes, der uns in dieser Welt leiten wird. Das ist wichtig, denn wir können nicht mehr irrlos umherirren und tun, was unserer Seele gefällt, denn wir sind verlobt mit Gott selbst und wollen natürlich nicht „fremdgehen“.

Versprechen an Gott gebrochen

Gestern noch habe ich Gott versprochen, konsequent keine Produkte aus der Massentierhaltung zu konsumieren, und ich meinte es aufrichtig. Doch scheinbar war das nicht aufrichtig genug – oder ich habe es vergessen. Denn heute nach dem Gottesdienst gab es das gemeinsame Essen in der Gemeinde, und es wurde extra für mich eine fleischlose Pizza gebacken. Ich habe sie gegessen.

Später erfahre ich, dass sie Sahne und Eier enthielt (sicher nicht von einer glücklichen Kuh und einem glücklichen Huhn). Und dann esse ich – in völliger Vergessenheit – direkt danach ein nicht-veganes Stück Schokokuchen.

Auf dem Weg nach Hause realisiere ich – als wäre ich Petrus, der dreimal den Hahn krähen hört –, dass ich direkt am nächsten Tag mein Versprechen, das ich Gott gegeben habe, gebrochen habe. Was für eine Schande. Und als wäre das nicht schon genug, wollte ich es nicht einmal in meinem öffentlichen Tagebuch aufschreiben, um vor meinen Lesern besser dazustehen...

Nächster Tag

Habe ich dich inspiriert? Ich würde mich sehr über eine kleine Spende (5-10 Euro) für meinen Lebensunterhalt freuen. Ich danke dir! ❤ Wenn du Fragen oder Feedback hast, schreib mir gern eine E-Mail an mein@gottespfad.de


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