10. Dezember 2024.
Bevor ich mich gestern schlafengelegt habe, habe ich die schwarze Yogamatte zurechtgeschnitten, damit sie als Fußmatte hinter dem Beifahrersitz fungieren kann.
Das war so nervig mit dem Licht und dem Basteln der Fußmatte. Eine Kopflampe wäre sehr praktisch gewesen. Sie ist sicherlich auch praktisch bei Autoreparaturen oder Zeltaufbau, weil ich das Licht dann nicht in der Hand halten muss oder die Lampe an verschiedenen Stellen befestigen muss. Jetzt wird mir klar, warum Ultralight-Trekker gern eine Kopflampe statt einer Taschenlampe nutzen.
Als ich mit der Fußmatte fertig war, hab ich unter dem Beifahrersitz eine Sitzheizung entdeckt. Ich wusste gar nicht, dass das Auto eine Sitzheizung hat. Die Frage ist nur, wie mache ich sie an? Ich sehe keinen Schalter dafür.
Ich habe aus den letzten Tagen des Schlafens im Auto dazugelernt und die Schlafroutine angepasst: Nicht hinten einsteigen, sondern vorne beim Fahrersitz und dort Schuhe ausziehen, dann nach hinten reinklettern. Hinten ist sozusagen das Zuhause, wo ich nicht mit Schuhen reingehe. Ich kann also auf dem Boden mit Socken stehen. Dort ist es sauber auf dem Boden. So bleibt die Feuchtigkeit der Schuhe weiter weg vom Schlafplatz. Außerdem, so hab ich das vom YouTuber "Penner im Auto" gelernt, ist das gut für Stealthcamping. Wer vorne einsteigt und dabei gesehen wird, wird weniger als Camper wahrgenommen als jemand, der hinten einsteigt oder gar durch den Kofferraum zum Schlafen reinklettert. Das ist nützlich, wenn ich direkt in einer Großstadt campen will, wo viele Menschen herumlaufen.
Apropos Schlafplatz: Ich habe aus Neugier, die Lehne des Vordersitzes ganz nach unten runtergekurbelt. Dann habe ich mich in den Sitz gesetzt und nach hinten gelehnt. Ich lag fast flach und es war super bequem. Wäre es möglich in einem Sitz zu schlafen? Ich kann mir vorstellen, dass es nach einer Gewöhnungphase funktionieren wird. Aber dann wahrscheinlich eher im Sommer, wenn es nicht so kalt ist. Ich merke nämlich, wie die Kälte auf die am Sitz herunter hängenden Füße übergeht.
Um 6:00 Uhr wegen irgendwelchen undefinierbaren etwa 3 Meter entfernten Klopfgeräuschen draußen. Es ist noch dunkel. Diese Nacht habe ich neben der langen Unterhose noch die Alltagshose angehabt. Es war so viel wärmer zu schlafen. Und jetzt beim Aufstehen muss ich sie nicht anziehen, sondern kann direkt aus dem Schlafsack raus auf den Fahrersitz klettern, wo auf mich die Schuhe warten. Es ist etwas wegen des Lenkrads unbequem die Schuhe anzuziehen. Ich steige beim nächsten Mal besser beim Beifahrerplatz ein.
Ich habe die hinteren Fenster runtergekurbelt, um das Auto von hinten zu lüften. Da ich keine Lust hatte im Auto zu warten bis die kalte Luft das Auto erobert hat, bin ich ins Haus reingegangen, um Frühstück vorzubereiten. Je weiter ich vom Auto mit offenen Fenstern wegging, desto mehr Angst habe ich gespürt, dass jemand einbrechen könnte. Es ist ungewöhnlich das Auto mit offenen Fenster vor dem Haus stehen zu lassen. Dabei bin ich in einem Dorf und laufe nur 100 Meter vom Auto weg und das nur für eine kurze Zeit. Ein Auto zu besitzen, ist eben mit Ängsten es zu verlieren, verbunden. Damit muss ich klarkommen. Oder muss ich nicht? Wie cool es wäre, wenn ich keine Sorge hätte das Auto nicht abgeschlossen zu haben? Mmm. Unterwegs ins Café im Regenponcho statt Regenjacke
Ich habe heute die Antwort von der C24-Bank bekommen, mit der Antwort, ob ich das Bankkonto behalten darf, wenn ich den Wohnsitz in Deutschland abmelde und mich irgendwo im EU Ausland oder gar Nicht-EU-Ausland längere Zeit aufhalte. Der Mitarbeiter teilte mir mir, dass das nicht möglich wäre. Ich muss das C24-Bankkonto schließen.
Rein theoretisch könnte ich die Bank behalten und mich im Ausland aufhalten, ohne etwas der Bank mitzuteilen. Dann muss ich aber mit dem Risiko leben, dass das Bankkonto gekündigt wird. Dieses Risiko will ich nicht eingehen. Außerdem möchte ich alles legal machen. Daher habe ich keine andere Wahl als nach einem neuen, internationalen Bankkonto zu suchen. Eigentlich ist es gar nicht so schlimm, denn damit würde ich die kürzlich entdeckte Flaggentheorie in Bezug auf Finanzen implementieren. Der Apfelkuchen ist natürlich vegan!
Im Café sitzend, habe ich zwei Banken herausgesucht, die für mich in Frage kommen: Revolut oder DKB.
Christoph Heuermann, ein staatenloser Mensch, nutzt DKB. Wegen ihm bin ich auf die DKB-Bank gekommen. Das ist eine deutsche Onlinebank, die auch bei langem Aufenthalt, sogar im Nicht-EU-Ausland funktioniert.
Ich bin die negativen Bewertungen von DKB und Revolut durchgegangen.
Es sieht so aus, dass Revolut die Bankkonten zeitweise sperrt, wenn hohe Überweisungen (ab 2000 Euro) auf das Konto gemacht werden, zwecks Überprüfung auf Geldwäsche. Das ist schlecht. Falls ich jemals eine Spende von 2000 Euro bekommen würde (das wäre krass), wird das Konto blockiert und ich kann es zeitweise nicht nutzen. Bei DKB scheint das Problem eher nicht zu geben. Viele Menschen beschweren sich auch wegen des Kundenservices.
DKB dagegen, scheint laut Rezensionen Probleme mit technischen Schwierigkeiten zu haben. Das ist ein kleineres Übel. Ich habe mich für DKB entschieden.
Oder eben nicht...
Ich habe versucht ein DKB-Bankkonto zu erstellen, wurde aber abgelehnt. Dann fällt die Entscheidung leicht. Ich habe mich für WISE entschieden. Was? Warum nicht Revolut? Ich habe mich für WISE statt Revolut entschieden, weil ich eh nur Banking brauche (Crypto und Aktien nutze ich nicht). Und internationales Banking ist von Wise - soweit ich recherchieren konnte - am besten. Das Erstellen hat nur eine Minute gedauert, weil ich schonmal ein WISE-Konto hatte und es nur widerherstellen musste.
Im Café saß links, sehr nah neben mir, eine hübsche Blondine mit einem schwarzen Rock und schwarzer Strumpfhose. Die anderen Gäste kamen und gingen. Wir dagegen saßen stundenlang nebeneinander. Sie hat etwas am Laptop geschrieben und ich habe nach einem internationalen Bankkonto recherchiert. Sie stand auf und hat mich gebeten auf ihre Sachen aufzupassen. Als sie zurückkam, haben wir uns sehr intensiv angelächelt und angeschaut. Seit diesem Moment konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Mein Herz klopfte schnell. Ich habe versucht das Buch von Eckhart Tolle zu lesen, verstand aber nichts, weil ich manifestiert habe, wie sie mich anspricht und wir dann zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen. Ab und zu notierte ich mit dem Bleistift im Notizblock die Manifestationsgedanken, um sie zu verstärken, während im Hintergrund der Song "Rude" von "MAGIC!" lief.
Meine Güte ist mir das peinlich zu zeigen. Aber ich will das auch nicht verschweigen, denn das würde sonst einen falschen Eindruck von mir erzeugen, als ob ich total glücklich und zufrieden wäre. Ich kann mich nicht beklagen, aber an dem Geschreibsel siehst du, wie verzweifelt ich gerade bin, was Göttinnen und Liebe angeht. (Ich habe sogar am Abend nach langer Zeit mal wieder Bumble installiert, obwohl ich ja eigentlich weiß, dass Datingapps mir nicht guttun) 😇
Ich bin sehr dankbar dafür, dass das Unrasiertsein in Kombination mit der Monobraue nicht alle schöne Frauen verschreckt. Und scheinbar stinke ich auch nicht, obwohl ich seit eineinhalb Monaten nicht geduscht habe.
Bin gespannt, ob ich die Nacht heute überstehe. Es sind 2 Grad draußen. Damit es etwas einfacher ist die Schuhe anzuziehen, bin ich nicht durch die Fahrertür, sondern durch die Beifahrertür eingestiegen. So stört das Lenkrad beim Schuhanziehen nicht. Der Schlafsack und die Temperatur ist sehr kalt. Kälter als draußen.
Ich bin mit den Socken nach hinten geklettert. Ich hatte gar keine Lust die Outdoor-Isomatte aufzupumpen. Ich habe mich ohne die Isomatte in den Schlafsack begeben. Dann ist mir aufgefallen, dass ich die Mütze zum Schlafen zu Hause vergessen habe. Na toll. Sie zu holen hatte ich auch keine Lust. Ich hoffe, dass die Kapuze der Jacke ausreicht...
Vor dem Schlafen habe ich das freie WLAN der Wohnung ausgenutzt, um eine dreiteilige Reportage "Leben im Auto - vier Räder statt vier Wände" von STRG_F anzuschauen. Patrizia Schlosser kündigt mit ihrem Freund Fredy die Wohnung. Die beiden kaufen sich einen Gebrauchtwagen und wohnen und reisen darin. Ich fand es in der letzten Folge interessant, wie den beiden bei Reddit davon abgeraten wurde durch Mexiko zu reisen. Es sei gefährlich da. Die Kriminalität ist hoch. Und die beiden sind trotzdem durch Mexiko gefahren, um dann festzustellen, dass das Vorurteil "Es ist gefährlich als Tourist durch Mexiko zu reisen" nur unnötige Angst und Fremdenfeindlichkeit gegenüber dem Land erzeugt. Die Angst vor dem Tod ist bei vielen Menschen sehr groß.
Als die beiden in den USA waren, haben sie ein Problem mit der aufblasbaren Matratze gehabt. Dann haben sie sich eine neue große aufblasbare Matratze geholt. Sie sah so bequem aus und hat den gesamten Kofferraum ausgefüllt - im Gegensatz zu der Outdoor-Isomatte, die ich letzten gekauft habe. Die beiden haben mich angeregt eine ähnliche große aufblasbare Matratze fürs Schlafen im Auto zu holen. Die Outdoor-Isomatte werde ich fürs Draußenschlafen verwenden.
Ich liege da und merke, dass es weniger deprimierend ist, im Auto zu schlafen. So langsam gewöhne ich mich dran und ich bin sehr zuversichtlich, dass es noch besser wird. Wenn ich diese kalte Jahreszeit überstehe, wird der Frühling im Auto richtig schön sein. In diesem Sinne: Bis morgen!
Ich bin heute dankbar: