Niemand ist freiwillig Verbrecher. Meine Notizen zum Matthäus-Evangelium: Jesus ist kein Gott.
4. Februar 2025.
Ich habe von meiner Ex-Freundin geträumt. Wir hatten Sex, groben Sex gehabt im Traum. Später kamen Richtiger und Polizisten zu mir und brachte meine Ex-Freundin auf dem Rollstuhl sitzend, ohne Arme und ohne Beine. Doch als ich sie genau anschaute, war das nicht meine Ex-Freundin. Sie sah ihr nur sehr ähnlich aus. Dann führten sie meine richtige Ex-Freundin hinein. Sie war gesund.
"Das ist meine Freundin", sagte ich, "wenn man ihr Gesicht auf diese invalide Frau setzt, dann wäre das meine Freundin"
Ich wurde traurig und habe angefangen doll zu weinen. Ein Satz kam aus mir beim Weinen heraus: "Ich bin nicht freiwillig Verbrecher".
Als ich aufgewacht bin, spürte ich immer noch den traurigen Nachklang des Traums. Ich habe einen sehr weisen Satz im Traum gesagt, denn wer ist schon freiwillig im Knast?
Ich habe die Gibskartondübel besorgt und habe damit in der neuen Wohnung die Deckenlampe im Wohnzimmer und Küche und die Gardinenstange angebracht. Mama hat mir noch geholfen die Wohnung zu reinigen.
Ich habe letzten Sonntag den ganzen Tag die gefundene Bibel gelesen, genauer gesagt das Evangelium nach Matthäus. Folgende Stellen habe ich unterstrichen oder kommentiert:
"Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus" (5, 13-16). Bei dieser Stelle dachte ich, dass man gute Taten nicht verstecken sollte, sondern mit guten Taten verstecken. Damit meine ich natürlich nicht mit guten Taten posaunen.
"Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen." (5, 27-30). Genau das habe ich in meiner langjährigen Beziehung gemacht und nicht mal darüber mit meiner Ex-Freundin gesprochen. Ich kann heute nicht versichern, dass ich niemals eine Frau lüstern anschauen würde, aber ich werde darüber mit meiner zukünftigen Frau sprechen.
"Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel." (5, 38-42). Hier spricht Jesus genau von dem, was mir auch schon längst klar wurde: Besitz = Leid.
"[...] er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte." (5, 43-48). Das, finde ich, sagt aus, dass was wir als Gut und Böse bezeichnen, ist nicht das was Gut und Böse für Gott ist.
"Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet." (6, 5-15). Das nehme ich mit in meine Gespräche zum Vater.
"Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben." (6, 5-15). Wenn ich also möchte, dass mir Gott immer vergibt, dann sollte ich auch anderen Menschen immer vergeben. Wenn ich nicht vergebe, wird mir Gott auch nicht vergeben. Es ist also immer gut gewesen, dass ich meiner Mutter immer wieder verziehen habe, nach dem wir uns gestritten haben, egal, wie heftig unser Streit war.
"Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?" (6, 19-34). Hier wird es deutlich, dass Jesus gegen Kapitalismus wäre. Und um die Frage zu beantworten: Nein, ich bin nicht mehr wert als eine Kuh oder ein Schwein, denn eine Kuh und ein Schwein haben weniger gesündigt als ich.
"Wie kann euer Meister (Jesus) zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken" (9, 9-13).
"Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen" (9, 27-31).
"Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben." (10, 5-15).
"Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt." (10, 16-39). Das finde ich spannend. Wenn Gott durch einen spricht, dann muss man nicht überlegen, was man Weises sagen soll.
"Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können [...]" (10, 16-39). Keine Angst vor dem Tod haben, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.
"Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert." (10, 16-39). Ist das die biblische Erklärung dafür, warum es Leid auf der Welt gibt?
Es ist gerade Fastenzeit. Die Jünger von Jesus hatten Hunger und rissen Ähren ab und aßen davon. "Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen [...]" (12, 1-8). Will Jesus damit sagen, dass intuitives Essen gut ist? Man isst also nur, wenn man hungrig ist.
Jesus als der Knecht Gottes: "Er wird nicht zanken und nicht schreien und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören." Genau so stelle ich mir einen erwachten Menschen (nach Eckhart Tolle) vor. Jesus war bei Bewusstsein, erwacht.
"Ich sage euch: Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen;" (12, 22-37). Es macht also Sinn nicht so viel dummes Zeug zu labern. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold? (Das macht sehr viel Sinn! Denn wer nicht viel redet, bietet wenig Angriffsfläche).
"Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter" (12, 26-50). Ich finde es grundsätzlich hilfreich, wenn man jede viel ältere Frau als seine Mutter betrachtet. So habe ich dann mehr Empathie gegenüber diesem Menschen. Das hat mir zum Beispiel geholfen auf eine obdachlose Frau zuzugehen und ihr zu helfen.
In der Geschichte, in der Jesus auf dem Wasser läuft fragt er Petrus, der nicht auf dem Wasser laufen konnte: "Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?" (14, 22-33). Heißt das, wenn ihr wahrlich glaube, kann ich Wunder vollbringen? Die Frage ist nur, wie schaffe ich es meinen Glauben zu erhöhen.
Pharisäer fragen Jesus: "Warum mißachten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht die Hände vor dem Essen" (15, 1-20). Das finde ich hochspannend, denn ich wasche auch schon längere Zeit nicht die Hände vor dem Essen (Stärkung des Immunsystems). Jesus sagt dazu: "Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein (krank), sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt".
"Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein." (20, 20-28). Wir sollten also anderen Menschen dienen, statt sie zu beherrschen.
"Und alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt." (21, 18-22). Ein Gebet funktioniert also nur dann, wenn man nicht kleingläubig ist.
"Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen, denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel." (23, 1-39). Das finde ich interessant, weil ich meinen leiblichen Vater seit der Kindheit nie Vater genannt habe, sondern Dima.
Es geht um die Apokalypse und wann sie beginnt. "Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht der Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater." (24, 32-42). Das heißt: Jesus (Sohn) kann nicht Gott sein, denn Jesus ist nicht allwissend wie sein Vater.
"Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten." (25, 14-30). Sorry Herr, aber ich finde das Zinssystem sündhaft und irgendwie bezweifle ich, dass diese Aussage von Jesus stammt. Lieber Matthäus, hast du in dein Evangelium etwas reingeschmuggelt, was nicht da rein gehört?