13. Dezember 2024.
Ich habe etwas geträumt. Ich kann mich nur vage daran erinnern. Ich habe irgendeinen Mann umarmt und geküsst. Mmm, was hat das nur zu bedeuten?
Der weiße Slip ist angekommen. Ich habe zwei in Größe M bestellt. Allerdings hat die Verkäuferin geschrieben, dass sie zur Zeit nur ein Paar im Vorrat hat. Ich habe das Etikett auf der Rückseite des Slip herausgeschnitten und anprobiert. Die Unterhose ist sehr bequem! Sie wiegt nur 46 Gramm. Dieser Slip wird die Hanf-Boxershorts ersetzen. Ich bin nicht so begeistert vom Hanf. Die Merino-Boxershorts bleibt noch als Ersatzunterhose bestehen, auch wenn ich keine Wollprodukte mehr kaufe. Sie trocknet viel schneller als die Hanf-Unterhose und ist deutlich leichter und kompakter.
Ich habe dazu noch weiße Socken (41 Gramm) geschenkt bekommen. Ich brauche sie nicht. Probiere sie aber trotzdem aus. Ich trage die Unterhose und Socken den ganzen Tag, um zu schauen, wie bequem sie sind.
Beim Frühstück kam mir spontan der Begriff "Anarchie" in den Kopf.
"Was bedeutet Anrachie?", habe ich mich gefragt und dazu recherchiert.
Ich bin auf das Video "Kann Anarchie funktionieren?" von "MrWissen2go" gestoßen und war direkt von der Anarchie begeistert.
Bei dieser Gesellschaftsform gibt es keine Herrschaft der Menschen über Menschen.
In dieser Gesellschaftsform gibt es keine Staatsgesetze und damit auch keine Polizei und Richter, die diese Gesetze durchsetzen. Anstatt dem vom Staat oder Religion schriftlich festgehaltenen Gesetz zu folgen, folgen die (erwachten) Menschen ihrem natürlich verankerten, inneren Gesetz.
Ich habe die Idee vom Anarchismus aus dem Video weitergesponnen...
Es gibt auch keine Gefängnisse, in die die Menschen bei Gesetzesbruch eingesperrt werden. "Kriminelle" sind die wahren Opfer der Gesellschaft. Statt verachtet, wird Mitleid mit den empfunden. Statt sie einzusperren, bekommen sie das, was sie nie bekommen haben, nämlich Liebe von der Gesellschaft. Sie werden also betüdelt statt eingesperrt.
Nach den Überlegungen über Fleischkonsum würde ich noch weiter gehen und auch die Herrschaft der Spezies "Mensch" über andere Spezies in die Anarchie mit einbeziehen. Damit ist eine anarchische Gesellschaftsform notwendigerweise eine vegane Gesellschaftsform. Es gibt also keine Tierhaltung mit dem Sinn dahinter, Tiere für etwas zu missbrauchen, sei es für Fleisch, Milch, Eier, Wolle und Ähnlichen. Es gibt insbesondere keine Massentierhaltung in dieser Gesellschaftsform. Die Haustierhaltung ist möglich, aber grenzwertig.
"Keine Gefängnisse, keine Massentierhaltung, kein Staat", das sind keine erdachten Vorschriften, wie die Menschen zu leben haben, sondern das sind natürliche Veränderungen einer erwachten Menschheit. Statt blind irgendwelche Anweisungen von der Regierung zu folgen, fragt sich ein erwachter Mensch, ob es wirklich gut ist in den Krieg zu ziehen oder die Demonstranten zu unterdrücken oder eine Geldstrafe zu verhängen, nur weil jemand unabsichtlich falsch geparkt hat, nach dem Motto "Ich mache nur meinen Job".
Die Menschheit ist noch nicht bereit für die Anarchie. Es sind noch zu viele in der Matrix (d.h. in den aktuellen gesellschaftlichen Strukturen, Überzeugungen, im Streben nach Macht und Geld) gefangen. Auch ich bin noch in der Matrix gefangen und kann nur ab und zu in den erwachten Zustand übergehen.
Es muss also zuerst ein Erwachen ins Hier und Jetzt (siehe Eckhart Tolle) des großen Teils der Menschheit stattfinden, bevor sich Anarchie - ganz von allein - entfalten kann. Anarchie im Ego-Zustand ist Egoismus, Chaos und Gewalt. Anarchie im erwachten Zustand ist Paradies auf Erden.
Die Anarchie wird kommen! Aber zuerst: Ich fange bei mir an.
Es ist hochinteressant, dass frühere Mikroveränderungen wie Passwortloses Handy, allmähliche Reduktion der Besitztümer und die Vermeidung vom Label "mein", Flaggentheorie, Wohnungslosigkeit, selbstlose Hilfe, Gewaltfilme meiden, Gedanken über das Nichtabschließen des Autos und der Wohnung und so weiter, sehr gut in die Anarchie passen. Haben mich all diese Mikroveränderungen notwendigerweise zum Anarchismus geführt?
Ich bin ins Espresso House gefahren, um dort zu schreiben und unter Menschen zu sein.
Ich esse dort einen veganen Blaubeerkuchen.
Eine junge Frau kommt auf mich zu und fragt: "Do you speak English?"
Ich wurde fast getriggert, weil mich das früher genervt hat, wenn Leute so aufdringlich in einem Café nach Geld fragen. Mir war direkt bewusst, dass das Ego geantwortet hat. Das bin nicht ich... Alexander. Wach mal auf!
Nach der neuen Gewohnheit ALLEN zu helfen, die mich nach Hilfe fragen, habe ich sie als hilfsbedürftiges Kind betrachtet, das in einem Erwachsenenkörper steckt. Die anfängliche Ablehnung verwandelte sich direkt in Empathie.
"What do you need?", fragte ich sie.
Sie wollte was zu essen haben. Ich habe ihr vier Euro gegeben, die ich noch als Bargeld übrig hatte, damit sie sich etwas kaufen kann. Während ich ihr das Geld überreichte, kam eine andere junge Frau an den Tisch an dem ich saß zu und hat gesagt: "Alles gut, du musst nichts geben, ich kaufe ihr etwas zu essen". Ich habe ihr trotzdem vier Euro gegeben.
WOW! So stelle ich mir eine Gesellschaft der Zukunft vor. Jeder kümmert sich umeinander, wie eine große Familie. Ich habe so ein krasses Glücksgefühl bekommen, wie seit Wochen nicht mehr. Ich musste fast Tränen vergießen, während ich diesen Vorfall aufschrieb.
Nach dem Mittagessen habe ich die neue Matratze aufgepumpt und bin begeistert wie bequem es ist, darauf zu liegen. Keine unebene Liegefläche mehr. Juhu!
Die Jute-Unterlage, die ich vor einem halben Monat im Auto befestigt habe, habe ich wieder herausgenommen. Sie ist nicht nötig, denn - wie ich gelernt habe - je mehr Stoff im Auto ist, desto mehr Feuchtigkeit sammelt sich an.
Beim Abendessen habe ich an heutigen Vorfall im Café gedacht. Es hat mir nochmal deutlich gemacht, wie das selbstlose Helfen die Lebenszufriedenheit steigert. Und es mir bewusst, dass Mama genau das macht. Sie kümmert sich sehr gern um die alten Menschen als Pflegefachkraft und sie kümmert sich auch um ihre Kinder. Wenn es in der Pfanne nicht mehr so viel zu essen gibt, so gibt sie das Essen zuerst an ihre Kinder und denkt erst dann an sich. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das sagen würde, weil ich eher immer das Gegenteil meiner Mutter war - aber jetzt erkenne ich, dass sie ein großes Vorbild für mich ist, was das Helfen angeht. Von ihr kann ich noch viel lernen!
Bevor ich ins Auto schlafengegangen bin, habe ich mir eine zweiteilige ARTE-Doku über Anarchismus angeschaut und große Anarchisten wie Emma Goldman und Pjotr Kropotkin kennengelernt. Was ich aus dieser Dokumentation mitgenommen habe ist, dass Anarchismus im 19. Jahrhundert in der Welt ausgeprägt war. Ein Teil von Spanien war zwischen 1936 bis 1939 anarchistisch organisiert. Die Menschen dort haben sogar Geld abgeschafft. Leider wurden viele von denen durch Faschisten während des spanischen Bürgerkriegs umgebracht und vertrieben.
Anarchismus spielte in fast allen Revolutionen eine entscheidende Rolle - auch in der russischen Revolution, was mir gar nicht bewusst war.
Nach der Dokumentation habe ich mich angezogen und ins Auto schlafengegangen. Es sind -1 Grad draußen. Im Auto ist es sehr kalt. 🥶
Ich bin begeistert von der neuen Matratze. Es ist so bequem zu schlafen - endlich keine Unebenheiten im Bereich des Beckens und des unteren Rückens. Es kommt mir vor als würde ich in einem Doppelbett liegen. Es gibt nur ein einziges Problem: Die Kälte.
Ich habe den Schlafsack mit der silbernen Decke bedeckt und bin dann irgendwann eingeschlafen...
Ich bin heute dankbar: